von Björn Hempel
Trainingshilfe mittels Vario und Kompass
Die Idee
Während dem Training von den F3C Schwebefiguren braucht man in der Regel immer wieder Hilfe.
So sollte ein(e) Helfer/in immer schauen ob der Hubschrauber z.B. 90°/180° über der Fahne steht. Nur so kann der Pilot sich die Punkte, sowie die Winkel des Modells einprägen.
Fehlt nun diese Hilfe, lernt man die Positionen falsch und setzt diese dann nicht mit der nötigen Genauigkeit um.
Hieraus ist nun die Idee entstanden, dass man sich mittels elektronischer Hilfe das Training erleichtern könnte.
Als erste Idee hatte ich ein GPS im Kopf. Also wurde ein Jeti Sensor mit einem GPS gebaut und entsprechend probiert. Der Erfolg war leider mäßig. Ein GPS kann prinzipiell die Richtung angeben, aber das funktioniert nicht auf der Stelle sondern nur während einer Bewegung. Dieses Verhalten ist im nachhinein vollkommen klar, solange sich das GPS auf der Stelle befindet, kann es nicht feststellen wo Norden ist. Erst bei einer Positionsänderung kann die Richtung (Kurs) berechnet werden.
Kompass + Vario
Also musste etwas anderes her.
Die nächste Idee war die Verwendung eines Kompass. Nach einer kurzen Suche im Internet wurde ich dann auf die Module "GY-511" mit dem LSM303 Chip aufmerksam.
Dieses Modul löst mit bis zu zwei Nachkommastellen genau auf und sollte den Zweck erfüllen.
Okay, dieses Modul kann man nehmen. Aber wie bekomme ich nun die Daten angezeigt auf dem Sender?
Es musste also ein Sensor her, welcher dieses Modul unterstützt. Nach einer weiteren kurzen Such auf GitHub war die Ernüchterung erstmal groß, niemand hatte wohl schon mal bei einem Jeti-Sensor einen Kompass angebunden.
Es blieb also nichts anderes übrig als selbst Hand anzulegen und einen Sensor zu programmieren. Als Basis hierzu habe ich den Jeti_VarioGPS-Sensor verwendet.
Der Sensor wurde um das Kompassmodul GY-511 erweitert.
Im Jeti Sender kann nun der absolute und der relative (seit dem Start oder Reset) angezeigt werden.
Die Hardware für einen solchen Sensor ist auch mit kleinem Aufwand und wenigen Teilen erledigt.
Benötigt wird ein Arduino Pro Mini (3,3V/8MHz), ein 4,7kOhm Widerstand, Abschlusskabel und das Modul.
Mein Versuchssensor hat zusätzlich noch ein GY-63 Drucksensor erhalten (hierzu aber später mehr). Das Arduino Board nimmt dann die zwei Platinen einfach im Huckepack auf.
Die Kompass Module sollten Kalibiert werden. Einen passenden Sketch findet man im verwendeten Software Modul. Calibrate LSM303 (GY-511)
Anbindung im Jeti Sender (Kopie)
Nachdem die Werte nun übertragen wurden, habe ich mir überlegt wie ich damit umgehen soll. Immer wieder den Blick vom Modell auf das Display zu richten, kann nicht die Lösung sein.
Also gut, habe ich mir gedacht, dann verwende ich eben die Alarme im Sender.
Es gibt aber nur die Möglichkeit zwischen <, > und <= auszuwählen. Damit kann ich dann nicht alle Punkte genau einstellen. Ich benötige jeweils einen Alarm bei 0°/90°/180° und 270°.
Dann muss doch wieder eine Softwarelösung her. Hierzu habe ich nun im Sensor einen "Training-Mode" implementiert. Ist dieser eingeschaltet, wird das folgende Feld gefüllt:
"Training Comp.": Der Wertebereich kann 1 oder 0 sein. Der Wert ist 1, wenn das Modell relativ zum Startpunkt auf 0°/90°/180°/270° ausgerichtet ist.
Nun kann man einen Alarm einrichten, welcher bei > 0 ein Signal ausgibt.
Vario
Da ich wie oben bereits erwähnt auch einen Luftdrucksensor verbaut habe, bietet es sich an diesen im Training ebenfalls zu verwenden.
Beim F3C sind die Fixpunkte bei 2m/4,5m und 7m.
Hier gibt es nun wieder das gleiche Problem wie mit dem Kompass. Eine Anbindung mit mehreren Werten als Alarme ist nicht ohne weiteres möglich.
Ich habe hierzu dann analog zum "Training Comp." ein "Training Altit" implementiert. Der Wert ist hier auch wieder 1, wenn die Fixpunkte getroffen wurdem.
Fazit
Die finalen Tests stehen noch aus. Auf dem Tisch funktioniert der Sensor schon mal, ich bin gespannt wie er sich im Trainingsbetrieb macht.